Meine Essentials für's Wochenbett

Dass eine Geburt kein Spaziergang ist, weiß man zwar – wenn man es selbst aber hinter sich hat, ist es nochmal was ganz anderes. Das Schöne ist, dass jede Geburt (wie auch jede Schwangerschaft) anders ist, ganz individuell und einzigartig. Es bringt also nichts sich vorher großartig Gedanken zu machen oder versuchen sich auszumalen wie es werden könnte.
Vor allem sollte man sich und seinen Körper nicht mit anderen vergleichen. Ich berichte hier von meinen Erfahrungen, also lass dich bitte nicht von irgendetwas verängstigen - es kann sehr gut sein, dass ich Baustellen hatte, die Du nicht haben wirst. Ich möchte hier teilen was mir und meinem Körper nach der Geburt, während dem Wochenbett geholfen hat. Denn obwohl ich mich über das Wochenbett informiert habe, musste ich manche Dinge erst selbst herausfinden.
Alles in allem kann ich sagen, dass ich eine "gute Geburt" hatte, was auch immer man darunter versteht. Allerdings hatte ich ziemlich viele Geburtsverletztung, der Milcheinschuss und das Stillen waren sehr schmerzhaft. Aber es gibt ein paar tolle Produkte, die mir sehr geholfen habe und diese möchte ich Dir in diesem Artikel gerne vorstellen.

Geburtsverletzungen
Im Krankenhaus wusste ich überhaupt nicht wie ich sitzen sollte. Am zweiten Tag hat mir eine Schwester einen Sitzring aus Handtüchern gelegt, der zwar ein bisschen geholfen hat aber ständig
verrutscht ist. Meine Mama hat mir dann noch schnell einen Sitzring für daheim bestellt. Mein Tipp: wenn Du in der Klinik entbinden willst, frag nach, ob sie dort Sitzringe haben - wenn nicht,
dann nimm dir sicherheitshalber gleich einen mit. Ein Schwimmring soll wohl auch gehen 😁.
Arnica hilft bei Schwellungen - in meinem Fall habe ich sie bekommen weil der Milcheinschuss sehr stark war und ich aufgrund der Geburtsverletzungen genäht wurde. Hilft übrigens auch bei (Weisheits)Zahn-OPs.
für mich ein absolutes must-have nach der Geburt! Sie hat mir wortwörtlich den Hintern gerettet! Sie ist natürlich auch hilfreich, wenn man weniger Geburtsverletzungen hat und man kann sie auch nach dem Wochenbett nutzen.
ebenfalls für die Behandlung der Geburtsverletzungen - ist wunderhileungsverbessernd und wirkt entzündungshemmend. Die Salbe ist homöopathisch und ich habe sie bei uns in der Apotheke besorgt (bzw. besorgen lassen).
für die Behandlung bei äußeren Hämorrhoiden - ja das Leben ist nicht immer schön 💩 Auch diese Salbe habe ich bei uns in der Apotheke besorgt (bzw. besorgen lassen).

Stillen
Salben zur Brustwarzenpflege
Beinwellsalbe oder "Haxe-gut-Salbe" wie man Mann sie genannt hat 😂. Hat mir eine Freundin bestellt weil sie ihr gut geholfen hat und ich bin ihr SO dankbar dafür. Die Salbe hat mir super gut geholfen, sie muss vor dem Stillen nicht entfernt werden und kann auch für das Baby verwendet werden (ich habe z.B. den Bauchnabel damit eingecremt nachdem die Nabelschnur abgefallen ist).
Außerdem habe ich die Brustwarzensalbe von babylove benutzt und die Kompressen von Multi-Mam.
Donuts
Habe ich im Krankenhaus bekommen damit es mir überhaupt möglich war mal einen Still-BH anzuziehen. Geht ganz einfach zu machen: 3 (oder später 2) Stilleinlagen übereinander legen, ein Loch in die Mitte schneiden und mit einer Mullbinde umwickeln. Gold wert!
Stilleinlagen
Für mich war gleich klar, dass ich keine Wegwerf-Stilleinlagen benutze und es gibt mittlerweile viele Alternativen. Die beste Wahl sind Stilleinlagen aus Seide und Wolle. Ich habe ein paar schon vor der Geburt ein Paar von Popolini bestellt und ein paar hat mir meine Hebamme im Wochenbett gegeben mit den Worten "das ist der Rolls-Royce unter den Stilleinlagen". Es gibt auch welche aus (Bio)Baumwolle, die zu einem späteren Zeitpunkt auch super sind. Wenn die Brustwarzen am Anfang allerdings sehr empfindlich sind, sind Seide und Wolle die bevorzugten Materialien, da sie sehr saugstark sind, die Luft gut zirkulieren kann und die Brustwarze nicht so leicht am Stoff kleben bleibt.
Stillmerker
Habe ich geschenkt bekommen. Braucht man nicht unbedingt, kann aber hilfreich sein, wenn man mal nicht mehr weiß, welche Seite zuletzt dran war (vor allem nachts). Kann man sich natürlich ganz leicht selbst machen, entweder nähen oder ich habe auch den Tipp gelesen sich mithilfe eines Haargummis am Handgelenk die zuletzt gestillte Seite zu merken.

Wochenfluss
Die ersten Tage hatte ich Wöchnerinnen-Einlagen aus der Klinik und daheim saugstarke Slipeinlagen für die Nacht. Ab der zweiten Woche habe ich wiederverwendbare Slipeinlagen benutzt, die bei
40–60° gewaschen werden können.
Folgende Produkte von Blümchen habe ich ausprobiert
und kann sie sehr empfehlen:
wasserdichte Slipeinlage Butterfly Pads Größe M
wasserdichte Slipeinalge Bio Twill Größe L
gibt es auch als zweite Qualität im Abverkauf
wasserdichte Slipeinlage Bio Jersey Größe M
Ich habe bewusst größere Größen genommen um sicher zu gehen und bin zufrieden mit meiner Entscheidung 🤓

Schlaf
Das mit dem Schlaf ist natürlich leichter gesagt, als getan - vor allem nachts und wenn man stillt. Die ersten drei Tage habe ich gefühlt nicht geschlafen. Da waren wir aber auch im Elternzimmer
in einer ungewohnten Umgebung und es ist immer Mal wieder jemand ins Zimmer gekommen. Aber auch, wenn es mal ruhig war und der Zwerg selbst geschlafen hat, war ich im Bett gelegen und habe mich
hellwach - aber das ist kein Wunder in so einer neuen Situation und vollgepumpt mit sämtlichen Hormonen. Trotzdem habe ich versucht manchmal auch nur ein paar Minuten zu schlafen oder
nur zu dösen, in der Hoffnung ein bisschen Erholung zu bekommen und meinem Körper Zeit zur Heilung zu geben.
Kuscheln und gaaaanz viel Liebe
Das Wochenbett ist zum kennenlernen und Kuscheln da. Die ersten Tage war es aufgrund der Schmerzen für mich leider nicht so einfach und entspannt mit dem Zwerg zu kuscheln weil er auch sehr aktiv
war. Aber der Papa hat ganz viel mit ihm gekuschelt und gebondet. Ich hatte beim Stillen Körperkontakt mit ihm und wenn er nach dem Stillen auf mir eingeschlafen ist konnten wir auch kuscheln.
Das geht natürlich auch jeden Tag ein bisschen besser weil er immer mehr in unserer Welt ankommt und ruhiger wird und meine Schmerzen immer mehr nachlassen. Mittlerweile klappt es schon viel
besser 😍 Auch wenn man hauptsächlich Augen für das neue Familienmitglied hat und sich in seiner neuen Rolle als Eltern einfindet, ist es wichtig nicht zu vergessen, dass man trotzdem noch
ein Paar ist. Das geht zwischen Wickeln, Anträgen für Elterngeld, Kindergeld etc. stellen, Besuch empfangen und Glückwunsch-Nachrichten beantworten leider etwas unter. Am schönsten ist es gleich
zu dritt zu kuscheln oder in unserem Fall mit Hund zu viert. 🥰
Hebamme
Während dem Wochenbett wird man (bestenfalls) von einer Hebamme betreut. Ich hatte das Glück, dass sich meine Wunsch-Hebamme (die Mutter einer Mitschülerin aus der Grundschule) um uns gekümmert
hat - also eine Person, die ich schon lange kenne und zu der ich nicht erst Vertrauen aufbauen musste. Sie hat sich so liebevoll um uns gekümmert, hat uns zugehört und war uns mit Rat und Tat zur
Seite gestanden. Die Hebamme kann einem natürlich die Schmerzen nicht nehmen, aber mir hat es schon geholfen, dass mir jemand zuhört und mich beruhigen kann, dass all das normal ist und früher
oder später vergehen wird.

Geduld und Akzeptanz
Und dann bin ich ja nicht nur Ehefrau und Mutter, sondern auch noch ein eigenständiger Mensch - auch das kann man aufgrund der neuen Situation schnell mal verdrängen. Wären da nicht ständig diese lästigen Schmerzen wieder gekommen. Jetzt bin ich ja nun nicht gerade der geduldigste Mensch und hatte schon immer ziemlich hohe Anforderungen an meinen Körper - ich habe gemacht und er musste funktionieren. Schon vor der Schwangerschaft habe ich mich mit natürlicher Verhütung und somit mehr mit meinem Körper beschäftigt und auch während der Schwangerschaft habe ich gelernt meinen Körper nicht als selbstverständlich anzusehen. Ein Kind neun Monate in sich zu tragen und es dann zur Welt zu bringen ist ein wahres Wunder, das der menschliche Körper da meistert. Da ist es nur natürlich, dass man nicht nach zwei Wochen wieder fit ist. Trotzdem habe ich immer wieder gemerkt, dass ich ungeduldig bin und darunter gelitten habe so viele "Baustellen" zu haben. Durch die Hormone hatte ich in der dritten Woche zu allem Überfluss auch noch ganz schreckliche Haut - so schlimm habe ich auf dem Höhepunkt meiner Pubertät nicht ausgesehen 😣. Aber das alles ist okay. Der Körper braucht Zeit sich wieder zu erholen und das so ein fundamentales Ereignis gewisse Spuren hinterlässt ist klar. Was mir sehr geholfen hat war duschen. Vor der Zeit mit Baby eine ganz selbstverständliche Sache, danach ein absolutes Highlight und ein großer Erfolg, wenn man es überhaupt schafft 😂. Ein bisschen Musik, das warme Wasser genießen, die Fortschritte begutachten, die der Körper gemacht hat und die Haut mit Öl verwöhnen - einfach ein kleines bisschen Zeit nur für mich.

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