Schwarzwald - Straßburg


Tag 1: Hinfahrt
Sonntag um 14 Uhr hat der Sebastian mich samt Gepäck und Cosmo zu meiner Freundin gefahren. Dort haben wir dann erstmal das neue Geschirr für den Hund studiert und ihn damit auf der Rückbank befestigt - hat super geklappt. Normalerweise fahre ich ja immer überall hin, dieses Mal habe ich aber dankend das Angebot von meiner Freundin, das sie fährt, angenommen. Trotz dunkelblauem Golf IV ohne Klimaanlage, war die Fahrt gut auszuhalten. Wir haben einen Zwischenstopp an einem See bei Stuttgart eingelegt und sind gegen 18 Uhr an unserer Ferienwohnung angekommen. Dort wurden wir gleich freudestrahlend in empfang genommen und haben das Haus, die Umgebung, die Nachbarschaftsverhältnisse und was sonst noch wichtig ist, ausführlich erklärt bekommen :D
Anschließend haben wir uns den Hund geschnappt und sind losgelaufen in Richtung "hier lang und immer geradeaus, bis auf der rechten Seite die einzige Wirtschaft hier im Ort kommt - so ca. 20 Minuten". Nach über einer halben Stunde sind wir etwas verwirrt umgedreht und dachten wir sind doof. Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Bus an der Wirtschaft vorbeigefahren und haben gesehen, dass wir schon fast dort waren - upsi!. Unser Abendessen war dann halt das geplante Frühstück für den nächsten Tag: Sojajoghurt, Haferflocken und Obst.. achja und Brotchips noch :D

Tag 2: Glaswaldsee
Über diesen Tag kann ich nur schmunzeln - das war mal wieder so eine typische Aktion von uns :D Ich bin ja jemand, der immer gerne alles bis ins letzte Detail plant und mindestens 5 To-Do-Listen hat. Die einzige Ausnahme mache ich da beim Thema Urlaub. Wenn ich nämlich Urlaub mache, ist es meist schon so bitter nötig, dass ich überhaupt keine Lust mehr habe mir über irgendetwas Gedanken zu machen. Nachdem meine Freundin den Urlaub weitestgehend geplant hat, musste ich das auch nicht. Sie hat auch das Ziel mit dem See im Wald ausgesucht. Also dachte ich irgendwie, dass sie auch weiß wo wir lang müssen. Wusste sie aber dann auch nicht so recht und Karte hatten wir natürlich auch nicht dabei. Wäre auch alles halb so wild gewesen, wären die Wege dort gut ausgeschildert - sind sie aber eben nicht.
Der Hinweg verlief eigentlich ohne Probleme. Wir haben mit einer Pause 2 Stunden gebraucht und irgendwann herausgefunden, dass wir wohl einfach den gelben Pfeilen an den Bäumen folgen müssen. Der Cosmo konnte die ganze Zeit frei laufen und hatte einen Riesenspaß. Es war zwar ziemlich warm, aber im Wald war es ganz gut auszuhalten. Wir sind dann auch tatsächlich am See angekommen und es war sehr wenig los. Wir sind dann samt Hund ins Wasser gegangen und sind fast 2 Stunden dort geblieben. Als wir den Rückweg antreten wollten, hatten wir wieder das Problem, dass wir nicht wussten wie der Rundweg jetzt eigentlich weitergeht. Nachdem ich ja, wie gesagt, sowieso völlig planlos war, bin ich meiner Freundin einfach hinterhergestapft. Von mir aus hätten wir ja auch den gleichen Weg zurückgehen können, aber es war ja ursprünglich ein Rundweg. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir uns dann darauf geeinigt, dass wir uns verlaufen haben und haben relativ viele Pausen eingelegt. Irgendwann sind wir dann in einer Ortschaft mit Bushaltestelle gelandet und haben am Fahrplan in Erfahrung gebracht, dass der nächste Bus in 40 Minuten fährt. Egal - Hauptsache sitzen! Kurz bevor der Bus gekommen wäre, hat eine ältere Frau am Briefkasten neben der Haltestelle gehalten. Scheinbar sahen wir so bemitleidenswert aus, dass sie uns gefragt hat, ob sie uns mitnehmen soll. Meine Mutter hat mir wenige Sachen so eingebläut wie die Sache mit dem "Steig niemals bei Fremden mit ein - untersteh dich zu trampen!". Wär ich ehrlich gesagt auch nie auf die Idee gekommen. Aber nachdem die Frau eindeutig keine Triebtäterin war, eine Hundedecke ohne den dazugehörigen Hund auf der Rückbank hatte, ich super genervt, müde und hungrig war - war mir das jetzt ehrlich gesagt sowas von egal. Also ab geht's! Um das Ganze jetzt abzukürzen: es ist sehr verwirrend mit den Ortsnamen dort.. Bad Rippoldsau-Schapbach sind irgendwie mehrere Ortsteile und das über eine ziemlich weite Strecke verteilt. Ich wie gesagt ohne Plan und meine Freundin mittlerweile auch etwas ohne Energie und unsere Fahrerin zunehmend etwas nervös, weil wir offensichtlich nicht wussten, wo wir eigentlich hin müssen. Also haben wir uns nach 15 Minuten Fahrt an der nächsten Bushaltestelle rausschmeißen lassen, an der 3 Minuten später ein Bus kam. Wir also in den Bus, wieder den Ortsnamen gesagt und zurück in die andere Richtung gefahren. Nachdem wir an unserer ersten Haltestelle vorbeigefahren sind und immer noch keine Ahnung hatten, wo oben und unten ist, hat uns eine Dame angesprochen und gefragt, ob sie uns helfen kann. Konnte sie. Wir haben ihr den Namen unserer Unterkunft genannt und sie uns die dazugehörige Haltestelle. Der Busfahrer hat uns dann auch umgehend darauf hingewiesen, dass wir ja weiter fahren, als ursprünglich geplant und daher noch mehr zahlen müssten. "Nachlegen - Mädels" Ich war in dem Moment so auf 280, dass ich mir wirklich einen unangemessenen Kommentar verkneifen musste. Ihr könnt euch also vielleicht ungefähr vorstellen, wie froh ich war, als wir endlich in unserer Ferienwohnung waren! Essen, Dusche, Bett und ich war wieder ein halbwegs zufriedener Mensch; außerdem ich habe geschlafen wie ein Stein und der Cosmo glücklicherweise auch :D

Tag 3: Bärenpark
Nachdem wir uns am Vortag ja etwas verlaufen und somit bei der Hitze eine ziemlich lange Tour gemacht hatten, wollten wir den nächsten Tag etwas entspannter angehen. Nach dem Frühstück haben wir 3 nochmal ein kleines Nickerchen gemacht und dann sind wir zum Bärenpark gefahren. Leider war es schon wieder so heiß, dass wir relativ unmotiviert einfach den Weg entlang geschlappt sind und uns ein paar genauso unmotivierte Bären und Wölfe angesehen haben. Ich habe mich aber nicht geärgert, dass wir den Eintritt gezahlt haben, obwohl es letztendlich nicht wirklich spektakulär war. Der Park gibt nämlich Bären und Wolfen, die aus schlechter Haltung stammen und oftmals gesundheitliche Beschwerden haben ein neues Zuhause.
Ein Bär ist z.B. blind, ein anderer hat beide Hinterpfoten schwer verletzt und benötigt täglich Medikamente. Die "Gehege" sind große, eingezäunte Freiflächen mit einem Bachlauf, vielen Bäumen, Höhlen und alles was so ein Waldbewohner eben für ein schönes Leben braucht. Es gibt dort auch einige Informationstafeln, die einen über falsche Haltung der Bären z.B. im Zirkus als Tanzbären oder andere Themen, wie z.B. die Bärenjagd für Trophäen, aufklären. Außerdem gibt es in dem Park ein "Bistro Bärenblick". Da haben wir einen Veggieburger (gibt's auch ohne Käse in vegan) gegessen und das war der beste vegetarische/vegane Burger, den ich jemals gegessen habe! Dazu gab's gemischten Salat, serviert wurde das ganze auf einem Teller aus Zuckerrohr und eine Limo aus der Glasfalsche - wie cool! Also schon alleine wegen dem Essen lohnt sich ein Besuch! Hunde dürfen übrigens mitgenommen werden. Sie kosten 2€ extra, aber es gibt im Park Wassernäpfe und eine Stelle am Bach zum Abkühlen. Uns hat's auf jeden Fall gut gefallen! :) Hier geht's zur Webseite: https://www.baer.de

Tag 4: Straßburg
Nachdem es auch an diesem Tag sehr heiß war, war ich wieder total müde und habe die 1,5 stündige Fahrt nach Straßburg ziemlich verpennt. In Straßburg war natürlich die Hölle los - ist ja auch nicht die beste Idee, da in der Ferienzeit hinzufahren. Wir haben dann einfach das erst beste Restaurant angesteuert und dort einen superleckeren Flammkuchen mit Schafskäse, getrockneten Tomaten, Walnüssen und Hönig gegessen. Danach sind wir abseits vom Touri-Getümmel noch etwas planlos rumgelaufen. Straßburg ist eine schöne Stadt mit ein paar netten Läden, Restaurants und Cafés. Der Dom ist auch sehr beeindruckend - unvorstellbar wie so ein riesiges Gebäude damals gebaut wurde. Bei so einem Anblick schlägt mein ehemaliges Architekturstudenten-Herz immer höher :D Nach ungefähr 3 Stunden sind wir wieder zurückgefahren und haben uns einen gemütlichen Abend gemacht.
Einen Tipp, falls ihr mal mit dem Auto nach Straßburg fahren solltet: das Parkhaus Austerlitz liegt mitten in der Stadt und ist dafür sehr günstig. Den Tipp haben wir glücklicherweise von den Besitzern unserer Ferienwohnung bekommen.

Tag 5: Burgbachwasserfall & Heimfahrt
Nachdem der liebe Cosmo ja ein zuverlässiger Wecker ist, war ich um kurz vor 8 wieder wach, um mit ihm rauszugehen. Wir haben dann noch in aller Ruhe gefrühstückt und zusammengepackt und um Punkt 10 Uhr sind wir aus dem Zimmer gewesen. Der Cosmo musste vor der Heimfahrt ja nochmal eine Runde gehen, deswegen haben wir beschlossen nochmal zu einem kleinen Wasserfall zu laufen, weil eigentlich für die Tage vorher geplant war. Wir sind also auf den dazugehörigen Parkplatz gefahren und losgelaufen. Der Weg war relativ kurz und schon nach 20 Minuten standen wir vor dem Wasserfall. War jetzt nichts super spektakuläres, aber schon schön - so eine kleine Oase mitten im Wald. Die ersten Minuten waren wir alleine und als dann immer mehr Leute kamen, sind wir wieder zurückgelaufen. Die Heimfahrt (3 Stunden) war entspannt. :)
Fazit
Ich finde die Gegend sehr schön und mag den Schwarzwald sowieso gerne, weil wir dort oft Urlaub gemacht haben, als ich klein war. Die Leute sind sehr nett und die Natur ist einfach wunderschön. Mich hat allerdings wirklich schockiert wie wenig los war und das in der Hauptsaison, in der Woche, in der alle Bundesländer Ferien hatten. In allen Ortschaften, durch die wir gefahren sind waren mehrere Leerstände und fast alle Wirtshäuser waren (offensichtlich schon länger) geschlossen. Ganz gruselig war eine riesige Anlage einer Kurklinik; das wäre die perfekte Kulisse für einen Horrorfilm! Es hat aber natürlich auch Vorteile, dass so wenig Leute dort sind - keine Frage! Die Ruhe dort war einfach unbezahlbar! Ich hatte also alles in allem 4 schöne Tage und werde sicherlich bald mal wieder hinfahren - dann aber wahrscheinlich eher wieder mit dem Bus auf einen Campingplatz .. mit Supermarkt :D Aber einfach, weil ich eher der Camper bin - die Unterkunft hat mir trotzdem sehr gut gefallen! Hier geht's zu deren Homepage: http://www.gaestehaus-absbachtal.de
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